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Der komplette Führer zu den Naturparks der Schweiz

Die 19 Pärke des Systems der Naturparke Schweiz bieten eine vielfältige Geographie, Flora und Fauna sowie einzigartige kulturelle Identitäten.

Naturpark Beverin

Patty Ho / CC BY 2.0 / Flickr

Auf einer Fläche von 515 Quadratkilometern umfasst der Naturpark Beverin vier Täler, 11 Gemeinden und zwei Kulturen und Sprachen, die deutschsprachige Walserkultur und das Rätoromanische, eine lateinische Sprache, die von den alten Römern abstammt. Der Park beherbergt auch eine Population von Alpensteinbock, eine Art von Bergziegen mit langen Hörnern. Zu den Highlights dieses hochgelegenen Parks zählen traditionelle Dörfer, dramatische Flussschluchten und weite Ausblicke auf Schweizer Berge und Weiden. Wandern, Canyoning und Mountainbiken sind hier beliebte Aktivitäten.

Anfahrt: Der Naturpark Beverin liegt im Kanton Graubünden im Südosten der Schweiz. Sie ist über die Viamala, die Straße Nr. 13 von Reichenau nach Bellinzona, zu erreichen.

Landschaftspark Binntal

Jeder Schweizer Naturpark ist einzigartig, aber der Naturpark Binntal bietet etwas, das keiner der anderen bietet: die Möglichkeit, Bergkristalle abzubauen, die in diesem geologisch reichen Gebiet reichlich vorhanden sind. Der Park beherbergt auch das Dorf Ermen, in dem jeden Sommer das klassische Musikfestival Musikdorf Ernen stattfindet. Im Mai und Juni blühen in der Nähe des Dorfes Grengiols Felder mit wilden Tulpen. Große Sehenswürdigkeiten findet man im Binntal nicht, nur urige Siedlungen, zahlreiche Wanderwege und Besucher mit Hammer und Meißel in der Hand, die ein funkelndes Kristallstück mit nach Hause nehmen wollen.

Anfahrt: Das Binntal liegt im Nordosten des Kantons Wallis zwischen der italienischen Grenze und der Furkastrasse (19), die Brig mit dem Obergoms verbindet.

Regionalpark Chasseral

Henna K. / CC BY-NC 2.0 / Flickr

Mit knapp 40'000 Einwohnern auf 388 Quadratkilometern zählt der Regionalpark Chasseral zu den am dichtesten besiedelten Naturparks der Schweiz. Besucher kommen zum Höhenwandern, denn Chasseral ist der höchste Punkt im Berner Jura, dem französischsprachigen Teil des Kantons Bern. Einige der größten Attraktionen hier sind von Menschenhand geschaffen, darunter ein Kommunikationsturm auf einem Berggipfel und die zahlreichen Windmühlen, die die hügelige Landschaft prägen.

Anfahrt: Eingezwängt zwischen dem Bielersee und der französischen Grenze erreicht man Chasseral über die Route de Sonvilier (30), die durch den Ostteil des Kantons Bern führt.

Naturpark Diemtigtal

Der Naturpark Diemtigtal ist eine 16 Kilometer lange Ode an die ländliche Schönheit der Schweiz. Zu den Höhepunkten zählt der Diemtigtaler Hausweg, der Wanderern, Velofahrern und auch Autofahrern ermöglicht, die kunstvoll geschnitzten und bemalten Bauernhäuser des Tals zu entdecken. Ein im Sommer geöffneter Wasserspielplatz enthält ein System von Schleusen, Bächen und Brunnen; Kinder können nicht nur planschen, sondern auch die Wasserströmungen durch den Park erfahren.

Anfahrt: Eingebettet in ein Tal westlich des Thunersees ist der Naturpark Diemtigtal über die Oeystrasse und die Diemtigtalstrasse, die das Tal durchquerende Landstrasse, erschlossen. Es gibt auch einen Bahnhof in Diemtigen.

Naturpark Doubs

Wasser spielt im Naturpark Doubs an der französischen Grenze zwischen den Kantonen Jura, Bern und Neuenberg eine zentrale Rolle. Der Fluss Doubs fließt durch den 294 Quadratkilometer großen Park, der für seine Wasserfälle, Flusslandschaften und grünen Wälder bekannt ist. Kanufahren, Angeln, Reiten, Radfahren und Wandern sind hier beliebte Aktivitäten und im Winter warten präparierte Loipen auf Langläufer.

Wegbeschreibung: Verlassen Sie die Schweizer Route 18 bei Saignelier und nehmen Sie die Route de France (auch mit Bussen bedient), um in den Park zu gelangen.

Parc Ela

Der Parc Ela ist mit 548 Quadratkilometern der grösste Naturpark der Schweiz. Es umfasst Dutzende von Alpengipfeln und Gletschern, zahlreiche Flüsse und Nebenflüsse und das technische Wunderwerk der Rhätischen Bahn, der historischen Eisenbahn, die Tirano, Italien, mit St. Moritz, Chur, Davos und anderen Städten in den Rhätischen Alpen verbindet. Wanderer sollten sich den Landwasserviadukt und den Wasserweg nicht entgehen lassen, eine 11 Kilometer lange Schleife, die den hoch aufragenden Zugviadukt und den Landwasserfluss umfasst.

Anfahrt: Parc Ela liegt südlich von Chur im Kanton Graubünden. Nehmen Sie die Rhätische Bahn zu einem von mehreren Einstiegspunkten für Erkundungen oder fahren Sie über die Route 3 und Nebenstraßen.

UNESCO Biosphäre Entlebuch

Entlebach, die erste UNESCO-Biosphäre der Schweiz, ist bekannt für seine Artenvielfalt an Flora und Fauna, seine einzigartige Karstlandschaft und natürlich die weiten Schweizer Ausblicke. Highlights sind hier Kinderpfade, vom Park organisierte Naturausflüge und der 80 Kilometer lange Moorlandschaftspfad, der in kleinen Abschnitten begehbar ist.

Anfahrt: Die Biosphäre liegt im Kanton Luzern, südwestlich der Stadt Luzern. Er ist von Schpfheim aus erreichbar, abseits der Route Nr. 10 Unterdorf.

Naturpark Gantrisch

Am Fuße der Alpen gelegen, ist der Naturpark Gantrisch von üppigen Tälern und sanften Wiesen geprägt. Die meist kleinen Städte und Weiler im 400 Quadratkilometer großen Park bewahren ihre bäuerlichen Traditionen, obwohl sie nur eine kurze Autofahrt von Großstädten entfernt sind. Zu den Highlights zählen die Klosterruine Reggisberg und ein Holzsteg durch den unberührten Wald.

Anfahrt: Eingezwängt zwischen Bern, Freiburg und Thun im Kanton Bern ist der Park mit dem Schweizer PostAuto oder einem von diesen Städten ausgehenden Netz kleiner Strassen erreichbar.

Regionaler Naturpark Gruyre Pays-d'Enhaut

Der Regionale Naturpark Gruyre Pays-d'Enhaut liegt mitten im Käseland, und mehrere Wanderwege und Routen durch den Park führen an Käsereien und Milchviehbetrieben vorbei. Beliebt unter diesen Wanderwegen ist der Chemin du Gruyre, eine unserer beliebtesten leichten Wanderungen in der Schweiz. Fitte und ambitionierte Wanderer hingegen nehmen vielleicht lieber die Grand Tour des Vanils in Angriff, eine anspruchsvolle 11-tägige Wanderung mit Übernachtung auf Landgasthöfen oder Berghütten.

Anfahrt: Der Hauptsitz des Parks befindet sich in Chteau d'Oex, das mit dem Zug erreichbar ist. Im Park gibt es sechs Besucherzentren.

Naturerlebnispark Jorat

Jean-Pierre Fleury / CC BY-NC 2.0 / Flickr

Der Jorat Nature Discovery Park ist erst seit 2021 ein offizieller Naturpark und bietet ein kleines Stück Outdoor-Erholung für die Bewohner des nahe gelegenen Lausanne, die hierher strömen, um der Stadt zu entfliehen. Zu den Highlights dieses 9 km² großen Parks gehören Wälder, sanfte Wiesen und ein rollstuhlgerechter Naturpfad.

Anfahrt: Der Park ist mit Zügen und Bussen ab Lausanne oder über die Route de Berne (1) zu erreichen.

Jurapark Aargau

Von Abrakadabra / CC BY-SA 3.0 / Wikipedia Commons

Der Jurapark Aargau liegt in unmittelbarer Nähe zu Basel und Zürich; Besucher aus beiden Städten kommen, um in saftig grüne Wiesen mit alten Laubbäumen einzutauchen, traditionelle Dörfer zu erkunden und regionale Speisen zu probieren.

Anfahrt: Der Hauptsitz des Parks befindet sich in Linn, das von PostAuto angefahren wird. Es liegt an der Route 3, der Bzbergerstraße.

Naturpark Waadtländer Jura

Nordöstlich von Genf und umschlossen vom Genfersee und der französischen Grenze liegt der Naturpark Jura Waadt am Fuße des Juramassivs. Der 531 Quadratkilometer große Park beherbergt 30 kleine Gemeinden, von denen die meisten auf der Landwirtschaft basieren. Trockenmauern im gesamten Gelände markieren uralte Grenzen, während mehr als 200 Alpenchalets Wanderer und andere Parkbesucher willkommen heißen.

Wegbeschreibung: Saint-George ist mit Zug und Bus von Genf aus erreichbar und der bequemste Zugang zum Park.

Naturpark Pfyn-Finges

Wildbeobachtungen, Weingüter und Schweizer Geschichte können Sie im Naturpark Pfyn-Finges, der zwischen Gampel und Sierre entlang der Rhne verläuft, genießen. Der Park erstreckt sich auch von der Deutsch- in die Romandie und bietet einen Einblick in diese beiden unterschiedlichen Seiten der Schweizer Kultur. Wanderwege, eine tibetische Hängebrücke, Alpengipfel und die Rhnelandschaft sind hier Highlights.

Anfahrt: Der Park liegt hauptsächlich im Kanton Wallis und ist über die Rhone-Autobahn (Route 9) oder die quer dazu verlaufende Bahnlinie erreichbar.

Regionaler Naturpark Schaffhausen

Teilweise dem Rheinverlauf folgend mündet der Regionale Naturpark Schaffhausen sogar kurz nach Deutschland und ist damit der einzige "internationale" Naturpark der Schweiz. Fachwerkhäuser säumen traditionelle Dörfer innerhalb der Parkgrenzen, und der nahe gelegene Rheinfall und eine Weinstraße, die man wandern, radeln oder fahren kann, sind große Anziehungspunkte

Anfahrt: Der Hauptsitz des Parks befindet sich in Wilchingen, im Kanton Schaffhausen direkt an der deutschen Grenze. Züge erreichen ländliche Gebiete, durch die die Trasadingerstraße (Linie 13) führt.

Schweizerischer Nationalpark

Der passend benannte Schweizerische Nationalpark wurde 1914 gegründet und ist damit der älteste Park der Schweiz. Und doch ist es der einzige, der als Nationalpark klassifiziert ist, der Rest ist regional. Es liegt im bergigen Engadin, direkt über der italienischen Grenze. Der Park ist bekannt für sein umfangreiches Besucherzentrum mit Museum, geführten Wanderungen und Informationsprogrammen. Die Tierwelt ist hier im Überfluss vorhanden und der Park ist besonders gut für Familien geeignet.

Wo ist es: Das Parkzentrum befindet sich in Zernez, das über einen Bahnhof verfügt. Von dort aus verbinden Busse die Besucher zu Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten im Park.

Naturpark Thal

Im nordöstlichen Kanton Solothurn liegt der Naturpark Thal zwischen Basel, Bern und Zürich. Es ist bekannt für seine sanften Wiesen am Fuße der Juraalpen sowie für üppige, farnbewachsene Wälder und dramatische Schluchten. Ein ausgedehntes Netz an Wander- und Radwegen durchzieht den Park und macht ihn zu einem beliebten Wochenendziel für Städter.

Anfahrt: Das Parkbüro und Infozentrum befindet sich in Balsthal, das per Bahn mit der restlichen Schweiz verbunden ist. Die Linien 12 und 30 führen durch die Stadt.

UNESCO Biosfera Engiadina Val Mstair

malavoda / CC BY-NC-ND 2.0 / flickr

Bio-Bauernhöfe, bäuerliche Handwerkstraditionen, unberührte Wiesen und Flusstäler und eine Handvoll historischer Städte prägen die UNESCO Biosfera Engiadina Val Mstair. Die Biosphäre befindet sich im ruhigen Mstair Valley, das auch eine weitere UNESCO-Stätte beherbergt, das Kloster St. John Mstair aus dem 8. Jahrhundert, das für seine Fresken berühmt ist. Zu den Highlights des Parks zählen eine historische Weberei, Minentouren und Esel-Trekking.

Anfahrt: Der Park liegt im Kanton Graubünden in der Ostschweiz und ist über eine Hauptstrasse, die Route 28, die nach Italien führt, erreichbar. Die Biosphäre wird auch von Bussen bedient.

Wildnispark Zürich

Amelia Paige / CC BY 3.0 / Wikimedia Commons

Der Wilderness Park Zrich, der urbanste Naturpark der Schweiz, fühlt sich immer noch weit von der grössten Stadt des Landes entfernt. Der Park gliedert sich in zwei 4 Kilometer voneinander entfernte Gebiete: den Naturerlebnispark Sihlwald und den Wildpark Langenberg. Ersteres verfügt über Lehrpfade, ein Naturkundemuseum und Aussichtsplattformen mit weitem Blick auf den Zürichsee und die Stadt. Letzteres verfügt inzwischen über einen kleinen Zoo mit einheimischen Arten in natürlichen Lebensräumen.

Anfahrt: Der Wildpark Langenberg liegt 12 Kilometer südlich von Zrich und an der S-Bahn-Linie (Haltestelle Wildpark Hfli). Um den Naturerlebnispark Sihlwald zu erreichen, fahren Sie mit der S-Bahn weiter bis zur Haltestelle Sihlwald.

Parco Val Calanca

Mit freundlicher Genehmigung von Parco Val Calanca

Der vom Fluss Calancasca dramatisch eingeschnittene Parco Val Calanca, einer der neuesten Naturparks der Schweiz, ist auch einer der wildesten und abgelegensten. Gämsantilopen klammern sich an felsige Klippen, während der Fluss unten tobt, und nur ein paar kleine Dörfer, von denen einige nur per Kabel die Landschaft erreichen. Beachten Sie, dass im Winter der Zugang zu den Parkwegen eingeschränkt sein kann.

Anfahrt: Der Park liegt im italienischsprachigen Teil des Kantons Graubünden. Durch den Park verläuft eine Landstraße, die von PostAuto bedient wird.