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Holocaust-Gedenkstätten in Deutschland

Besuchen Sie die verheerenden Stätten der Holocaust-Gedenkstätten in Deutschland, um eines der bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts besser zu verstehen.

Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Travel-huh / Taylor McIntyre

Das Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist nicht zu übersehen. Fast 5 Hektar zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz sind im Stelenfeld mit mehr als 2.500 geometrisch angeordneten Betonpfeilern bedeckt.

Nach einem umkämpften Wettbewerb um den Sieger nahm der Entwurf des Architekten Peter Eisenmann Gestalt an. Diese Site ermöglicht es den Besuchern, von allen vier Seiten einzutreten und durch das ungleichmäßig geneigte Feld zu gehen, das sich zwischen den immer höher aufragenden Säulen verliert. Alle etwas unterschiedlich in der Größe, das Durchwandern ruft ein desorientierendes Phänomen hervor.

Das angrenzende unterirdische Museum enthält persönlichere Details wie die Namen aller bekannten jüdischen Holocaust-Opfer und ausgewählte Geschichten ihrer Reise.

Gleich gegenüber im Tiergarten liegt das kleine Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und in Richtung Reichstag das neu eröffnete Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus der Sinti und Roma. Dezenter findet man in der Nähe auch die Plakatmarkierung, wo einst Hitlers Bunker stand.

Stolpersteine

Sie werden diese Denkmäler vielleicht nicht bemerken, wenn Sie durch deutsche Städte gehen. Stolpersteine bedeutet wörtlich übersetzt "Stolperstein" und sie sind leicht zu übersehen, wenn sie im Kopfsteinpflaster platziert sind.

Dieses Projekt des deutschen Künstlers Gunter Demnig besteht aus dezenten Messingplaketten am Eingang vieler Gebäude. Sie gedenken der einzelnen Opfer des Holocaust mit ihrem Namen (oder Namen der Familie), ihrem Geburtsdatum und einer kurzen Schilderung ihres Schicksals. Normalerweise wird hier "Hier wohnte" geschrieben, aber manchmal ist es der Ort, an dem die Person studiert, gearbeitet oder gelehrt hat. Das Ende ist meist gleich - "ermordet" (ermordet) mit den berüchtigten Schauplätzen Auschwitz, Dachau...

KZ Dachau

Travel-huh / Maria Ligaya

Das Konzentrationslager Dachau liegt 16 km nordwestlich von München. Es war eines der ersten Konzentrationslager in Nazi-Deutschland und sollte als Vorbild für alle anderen Lager im Dritten Reich dienen.

Die Besucher der Gedenkstätte folgen dem "Weg des Häftlings", wie die Gefangenen nach ihrer Ankunft im Lager gezwungen wurden. Sie sehen die Originalbäder, Kasernen, Höfe und das Krematorium sowie eine umfangreiche Ausstellung und verschiedene Gedenkstätten.

Konzentrationslager Sachsenhausen

Travel-huh / Christopher Larson

Etwa 30 Minuten nördlich von Berlin liegt die Gedenkstätte Sachsenhausen, ein ehemaliges Konzentrationslager in Oranienburg. Das Lager wurde 1936 errichtet und mehr als 200.000 Menschen wurden hier von den Nazis inhaftiert.

Sachsenhausen befand sich in einem der wichtigsten Konzentrationslager des Dritten Reiches: Es war das erste Lager, das unter Heinrich Himmler errichtet wurde, und seine Anlage diente als Vorbild für fast alle Konzentrationslager in Deutschland.

Nach der Befreiung des Lagers am 22. April 1945 nutzten die Sowjets das Gelände bis 1950 als Internierungslager für politische Gefangene. 1956 begannen Pläne, das Lager in eine nationale Gedenkstätte umzuwandeln. Es wurde am 23. April 1961 eröffnet und ist heute als Museum und Gedenkstätte der Öffentlichkeit zugänglich.

Das Jüdische Museum in Berlin

Jüdisches Museum Berlin / Foto: Jens Ziehe

Das Jüdische Museum in Berlin deckt die Bandbreite der jüdischen Erfahrung ab. Es dokumentiert das jüdische Leben in Deutschland von der Römerzeit bis heute.

Die markante Architektur von Daniel Libeskinds Gebäude macht die Gefühle der Exilierten und Verlorenen greifbar. Die Form des Museums erinnert an einen zerbrochenen Davidstern, unregelmäßig geformte Fenster sind in die stahlverkleidete Fassade geschnitten und Hohlräume erstrecken sich über die gesamte Höhe des Gebäudes. Der Holocaust Tower und die Kunstinstallation Fallen Leaves sind ein weiteres bewegendes und einzigartiges Erlebnis.

Konzentrationslager Buchenwald

Mehr als 250.000 Menschen aus 50 Nationen waren im ehemaligen Lager Buchenwald nahe der Stadt Weimar inhaftiert.

Die Gedenkstätte beherbergt verschiedene Ausstellungen und Sie können auch das ehemalige Lagergelände, das Torhaus und die Haftzellen, Wachtürme, Krematorium, Desinfektionszentrum, Bahnhof, SS-Quartier, Steinbruch und Friedhöfe besichtigen. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es Spaziergänge, einschließlich der Routen der ehemaligen Patrouillen.

Konzentrationslager Bergen-Belsen

Bergen-Belsen in Niedersachsen wurde zu einem internationalen Symbol für die Schrecken des Holocaust. Anne Frank war in diesem Lager inhaftiert und starb im März 1945 an Typhus.

Heute ist das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers ein Friedhof mit verschiedenen Skulpturen, die die hier Leidenden und Verstorbenen grüßen. Es gibt auch ein Dokumentationszentrum, das alle Dokumente, Fotografien und Filme zur Geschichte des Lagers beherbergt.

KZ Neuengamme

Das Konzentrationslager Neuengamme in einer ehemaligen Ziegelei am Stadtrand von Hamburg war das größte Lager Norddeutschlands. Es umfasste zwischen 1938 und 1945 80 Außenlager.

Im Mai 2005, zum 60. Jahrestag der Befreiung des Lagers, wurde eine neu gestaltete Gedenkstätte mit mehreren Ausstellungen eröffnet, die die Geschichte des Ortes dokumentieren und an das Leiden von über 100.000 hier inhaftierten Menschen erinnern. Fünfzehn historische KZ-Gebäude auf dem Gelände sind erhalten.

Haus der Wannsee-Konferenz

Besucher können in genau dem Raum stehen, in dem die Endlösung geplant wurde. Das Haus der Wannsee-Konferenz ist heute eine Gedenkstätte und eine weitere obligatorische historische Station für Menschen, die die Schritte zum Massenmord an etwa 11 Millionen Menschen nachverfolgen.

Konzentrationslager Flossenbrg

Das 1938 erbaute Konzentrationslager Flossenbrg liegt in der Oberpfalz in Bayern. Dietrich Bonhoeffer, ein einflussreicher deutscher Pastor und Theologe, war hier inhaftiert und starb nur 23 Tage vor der Befreiung von Flossenbrg im April 1945.

Die Gedenkstätte bietet eine Führung in englischer Sprache an, die Teile der historischen Ausstellung "Konzentrationslager Flossenbrg 1938-1945" umfasst.