Mandu wird wegen seiner Ruinenschätze manchmal als Hampi Zentralindiens bezeichnet und ist einer der Top-Touristenorte in Madhya Pradesh, liegt aber dennoch wunderbar abseits der ausgetretenen Pfade. Diese verlassene Stadt aus der Mogulzeit erstreckt sich über einen 2.000 Fuß hohen Hügel und ist von einer 45 Kilometer langen Mauer umgeben. Sein spektakulärer Haupteingang, der sich im Norden befindet, blickt auf Delhi und heißt Dilli Darwaza (Delhi
Geschichte
Mandu wurde im 10. Jahrhundert als Festungshauptstadt der Parmar-Herrscher von Malwa gegründet. Es wurde anschließend im 15. und 16. Jahrhundert von einer Reihe von Mogulherrschern besetzt. Die Moguln gründeten dort ihr nachsichtiges Königreich, das mit exquisiten Seen und Palästen glänzte. Mandu wurde 1561 vom Mogulkaiser Akbar überfallen und gefangen genommen und 1732 von den Marathas übernommen. Die Hauptstadt von Malwa wurde in das nahe gelegene Dhar verlegt und der Niedergang von Mandus Vermögen begann.
Mandu ist vielleicht am bekanntesten für die tragische Geschichte seines letzten unabhängigen Herrschers, Mogul Sultan Baz Bahadur. Er verliebte sich in eine wunderschöne hinduistische Rajput-Sängerin namens Roopmati und überredete sie, ihn zu heiraten. Sie stimmte zu unter der Bedingung, dass er ihr einen prächtigen Palast (jetzt bekannt als Roopmatis Pavillon) bauen würde, von wo aus sie den heiligen Fluss Narmada sehen und beten könnte. Der Sultan verbrachte so viel Zeit mit Roopmati, dass er sein Königreich vernachlässigte und floh, als Mandu von Kaiser Akbar angegriffen wurde. Die Legende besagt, dass er Roopmati zurückgelassen hat und sie beschließt, sich umzubringen, anstatt vom Feind genommen zu werden.
Die Bedeutung des Erbes von Mandu und die konsequenten Bemühungen, es zu bewahren, wurden anerkannt. Im September 2018 ernannte die indische Regierung Mandu gemeinsam mit Ahmedabad in Gujarat bei ihren National Tourism Awards 2016-17 zur besten Kulturerbestadt Indiens.
Standort
Mandu liegt etwa zwei Stunden südwestlich von Indore in Madhya Pradesh.
Wie man dorthin kommt
Die Straße von Indore nach Mandu ist stark ausgebaut. Der einfachste Weg, Mandu zu erreichen, besteht darin, ein Auto mit Fahrer von Indore zu mieten (vereinbaren Sie einen Termin, der Sie am Flughafen abholt, da Indore keine Touristenstadt ist und Sie nicht viel Zeit dort verbringen müssen). Wenn Sie mit kleinem Budget reisen, können Sie auch einen Bus nach Dhar und dann einen weiteren Bus nach Mandu nehmen. Indore ist leicht mit Inlandsflügen in Indien und Indian Railways zu erreichen
Wann zu besuchen
Die kühlen und trockenen Wintermonate von November bis Februar sind die beste Reisezeit für Mandu. Das Wetter beginnt sich im März aufzuheizen und wird in den Sommermonaten April und Mai sehr heiß, bevor der Monsun im Juni einsetzt.
Das 11-tägige Ganesh Chaturthi-Fest, das an den Geburtstag des geliebten Elefantengottes erinnert, ist die größte Feier in Mandu. Es findet im März statt und ist eine interessante Mischung aus Hindu- und Stammeskultur.
Darüber hinaus veranstaltet Madhya Pradesh Tourism ein jährliches Mandu Festival mit kulturellen Programmen und Abenteuersport.
Was dort zu tun ist
Mandu ist ein friedlicher Ort zum Entspannen. Seine Sehenswürdigkeiten lassen sich am besten mit dem Fahrrad erkunden, das man leicht mieten kann. Nehmen Sie sich drei oder vier Tage Zeit, um gemütlich herumzufahren und alles zu sehen.
Mandus Paläste, Gräber, Moscheen und Denkmäler sind in drei Hauptgruppen unterteilt - die königliche Enklave, die Dorfgruppe und die Rewa-Kund-Gruppe. Tickets für jede Gruppe kosten 300 Rupien für Ausländer und 25 Rupien für Inder. Es gibt auch andere kleinere, freie Ruinen, die über das Gebiet verstreut sind.
Die mit Abstand beeindruckendste und umfangreichste ist die Royal Enclave Group, eine Ansammlung von Palästen, die von verschiedenen Herrschern um drei Panzer gebaut wurden. Das Highlight ist der mehrstöckige Jahaz Mahal (Schiffspalast), in dem offenbar einst Sultan Ghiyas-ud-din-Khiljis stattliche Haremsfrauen untergebracht waren. Bei Mondschein erscheint es stimmungsvoll beleuchtet
Die Rewa-Kund-Gruppe liegt einige Meilen südlich und besteht aus dem Palast von Baz Bahadur und dem Pavillon von Roopmati. Dieser spektakuläre Ort bei Sonnenuntergang überblickt das Tal und den Fluss darunter.
Die Village Group liegt am zentralsten, im Herzen des Marktplatzes von Mandu. Es besteht aus einer Moschee, die als das beste Beispiel afghanischer Architektur in Indien gilt, und dem Grab von Hoshang Shah (beide dienten Jahrhunderte später als Inspiration für den Bau des Taj Mahal). Außerdem Ashrafi Mahal mit seiner detaillierten islamischen Säule
Wohin
Die Unterkünfte in Mandu sind begrenzt. Mandu Sarai und das Malwa Resort von Madhya Pradesh Tourism sind die besten Optionen. Mandu Sarai ist ein neues Hotel im Dorf, mit komfortablen Zimmern ab 2.500 Rupien pro Nacht. Die ruhigen Zimmer im Obergeschoss auf der Rückseite des Anwesens blicken auf den Schiffspalast.
Das Malwa Resort verfügt über neu renovierte Cottages und Luxuszelte in üppiger grüner Umgebung, ab 3.290 Rupien pro Nacht für ein Doppelzimmer. Alternativ ist das Malwa Retreat von Madhya Pradesh Tourism eine günstigere und zentraler gelegene Option. Es verfügt über klimatisierte Zimmer und Luxuszelte ab 2.990 Rupien pro Nacht und Betten in einem Schlafsaal für 300 Rupien pro Nacht. Beide sind über Madhya Pradesh Tourism buchbar
Was kann man sonst noch in der Nähe unternehmen
Die Bagh-Höhlen, etwa drei Stunden westlich von Mandu entlang des Baghini-Flusses, sind eine Reihe von sieben buddhistischen Felshöhlen aus dem 5. bis 6. Jahrhundert. Sie wurden kürzlich restauriert und werden wegen ihrer exquisiten Skulpturen und Wandmalereien empfohlen. Tickets kosten 300 Rupien für Ausländer und 25 Rupien für Inder. Das Dorf Bagh ist auch bekannt für seinen traditionellen Blockdruck auf Textilien mit Farbstoffen auf Kräuterbasis.
Auch Maheshwar, das Varanasi Zentralindiens, lässt sich gut bei einem Tagesausflug besuchen. Es lohnt sich jedoch, ein oder zwei Nächte dort zu bleiben, wenn Sie können.